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Funktionseliten in Mecklenburg-Vorpommern von 1945 bis 1952

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Kurt Bürger, eigentlich: Karl Ganz

(geb. 1894, gest. 1951)

SED-Politiker, Ministerpräsident. Herkunft aus badischer Arbeiterfamilie, Ausbildung zum Schlosser, seit 1912 politisch und gewerkschaftlich organisiert, Teilnahme an der Novemberrevolution 1918/1919 in München, Anfang 1919 Mitbegründer der bayerischen KPD, 1919 wegen seiner Aktivitäten während der Münchener Räterepublik Verurteilung zu vierjähriger Zuchthausstrafe, 1924 bis 1933 Tätigkeiten als Funktionär der KPD und des Rotfrontkämpferbunds sowie als Parteijournalist und im Apparat des ZK der KPD. Während dieser Zeit mehrere Haftstrafen, 1928 nach einem Hochverratsprozeß vor dem Reichsgericht Verurteilung zu einem Jahr Festungshaft, seit 1933 politische Untergrundarbeit und noch im gleichen Jahr Emigration in die Sowjetunion, hier Tätigkeiten als Funktionär im Apparat der Kommunistischen Internationale und der Roten Gewerkschaftsinternationalen, im Spanischen Bürgerkrieg Politkommissar des Etkar-André-Bataillons und Kommissar beim Stab der Internationalen Brigade. Aus gesundheitlichen Gründen 1938 Rückkehr nach Moskau, journalistische Arbeit, nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion 1941 als Politinstruktor unter deutschen Kriegsgefangenen tätig und Mitbegründer des "Nationalkomitees Freies Deutschland". Im Mai 1945 als Mitglied der Initiativgruppe Sobottka Rückkehr nach Deutschland, mit Gustav Sobottka und Aenne Kundermann Bildung der provisorischen KPD-Landesleitung, seit Dezember 1945 KPD-Landesvorsitzender, seit dem SED-Vereinigungsparteitag im April 1946 bis zu seinem Tod Mitglied des Parteivorstands bzw. des ZK der SED, seit Dezember 1946 Vorsitzender der SED-Landtagsfraktion, seit 1948 Mitglied des Deutschen Volksrats bzw. der Volkskammer der DDR, im Juli 1951 bis zu seinem Tod kurze Zeit Nachfolger von Wilhelm Höcker als Ministerpräsident. 1912 - 1919 SPD, 1919 - 1946 KPD, 1946 SED.

Quellen: Geschichte (1986); FG LHAS

Friedrich Burmeister

(geb. 1888, gest. 1968)

Minister. Herkunft aus Wittenberger Schlosserfamilie, Mittel- und Realschule, seit 1905 Ausbildung und Tätigkeit bei der Post, 1906 Mitglied des Deutschen Postverbands, 1920 - 1933 Vorsitzender des Landeskartells Mecklenburg-Schwerin des Deutschen Beamtenbunds. 1945 Mitglied des CDU-Landesvorstands Mecklenburg-Vorpommern, stellvertr. Leiter der Oberpostdirektion Schwerin, Dezember 1946 - 1949 Mitglied des Landtags, 1946 - Oktober 1949 Minister für Arbeit und Sozialwesen (Nachfolger: W. Pöhls), 1949 - 1958 Mitglied der Volkskammer, 1949 - 1963 Minister für Post und und Fernmeldewesen der DDR, 1952 Abgeordneter des Hauptvorstands der CDU und 1954 seines politischen Ausschusses, bzw. Präsidiums. 1922 - 1924 Republikanische Partei, 1924 - 30 DDP, seit 1945 CDU.

Quellen: FG LHAS

Fritz Christiansen

(geb. n/v, gest. 1968)

Abteilungsleiter Verwaltung. Studium, Promotion. 1949 Abteilungsleiter Landespreisamt im Finanzministerium, stellvertr. Leiter der Landesfinanzdirektion, 1954 Hauptverwaltungsleiter für Finanzrevision im Bezirk Frankfurt/Oder. SED.

Quellen: SBZ (1993)

Carl-Theodor Clarius

(geb. 1900, gest. n/v)

Kirchenvertreter. Juristisches Studium, Promotion, Tätigkeit als Bankbeamter und Jurist, 1935 - 1940 Referent im Oberkirchenrat Schwerin, 1940 - 1945 nichtgeistliches Mitglied des Oberkirchenrats Schwerin. Im Mai 1949 Entlassung aus dem Kirchendienst.

Quellen: SBZ (1993)

Wilhelm Comberg

(geb. 1885, gest. 1958)

Hochschullehrer. Bis 1909 Studium der Medizin in Würzburg, Aufenthalte in Marburg, Greifswald und Münster, 1913 Tätigkeit an der Universitäts-Augenklinik Berlin, 1933 - 1958 Professor für Ophtalmologie in Rostock. Nach 1945 Mitbegründer der "Medizinischen Gesellschaft für Augenheilkunde an der Universität Rostock und Greifswald".

Quellen: Grewolls (1995)

Richard Crull

(geb. 1900, gest. 1991)

Oberbürgermeister. Herkunft aus Beamtenfamilie, Kommunalpolitiker in Doberan, bis Mai 1945 Oberbürgermeister von Schwerin, Gauamtsleiter für Kommunalpolitik in Mecklenburg, nach der deutschen Kapitulation noch einige Tage im Amt, danach von der britischen Besatzungsmacht entlassen und inhaftiert. Bis 1945 NSDAP.

Quellen: Grewolls (1995); Rolf Bartusel

Franz Dahlem

(geb. 1892, gest. 1981)

SED-Politiker. Herkunft aus lothringischer Arbeiterfamilie, Realgymnasium, kaufmännische Ausbildung und Tätigkeit, 1911 Gewerkschaftseintritt, 1914 - 1918 Kriegsdienst, 1919 - 1922 Journalist in Köln, seit 1920 Mitglied des ZK und seit 1929 des Politbüros der KPD, 1920 - 1924 Mitglied des Preußischen Landtags, 1928 - 1933 Abgeordneter des Deutschen Reichstags, 1930 - 1932 Reichsleiter der revolutionären Gewerkschaftsopposition, 1933 - 1937 Mitglied der KPD-Auslandsleitung in Paris, 1937 - 1939 politischer Leiter bei den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg, 1939 - 1942 in Frankreich interniert, 1942 von der Gestapo verhaftet, 1943 - 1945 Haft im KZ Mauthausen. 1945 Rückkehr nach Deutschland, Mitunterzeichner des Gründungsaufrufs der KPD vom 11. Juni 1945, Juni 1945 - 1946 Mitglied des ZK der KPD und seines Sekretariats, 1945 - 1947 sowie Februar 1947 KPD/SED-Vertreter im Zentralen Blockausschuß, April 1946 - 1948 Mitglied des Zentralsekretariats der SED, 1946 - 1953 Mitglied des Parteivorstands bzw. des ZK der SED, seit 1946 Mitglied des Landtags MV, 1949 - 1953 Mitglied der (Provisorischen) Volkskammer, Mai 1953 wegen "politischer Blindheit" von allen Funktionen entbunden, 1954 strenge Rüge, seit 1955 verschiedene leitende Tätigkeiten im Staatsapparat für das Hochschulwesen, 1956 politisch rehabilitiert, seit 1957 Mitglied des Forschungsrats der DDR, seit 1964 Präsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft. 1913 SPD, 1917 - 1920 USPD, seit 1920 KPD, 1946 SED.

Quellen: WwW (1995)

Kate Diehn-Bitt

(geb. 1900, gest. 1978)

Künstlerin. Malerin, 1929 - 1931 Kunstakademie, seit 1931 freischaffende Tätigkeit in Rostock, seit 1933 Berufsverbot. 1945 Mitbegründerin der Sektion Bildende Kunst beim Kulturbund, 1946 Mitbegründerin der Sparte Kultur beim FDGB, Kunstausstellungen in Dresden, Schwerin, Rostock, Greifswald, Stralsund und Berlin.

Quellen: Grewolls (1995)

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