MV-Data – Das Lexikon

Funktionseliten in Mecklenburg-Vorpommern von 1945 bis 1952

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Emil Schmiege

(geb. 1897, gest. 1982)

Landgerichtspräsident. Herkunft aus pommerscher Arbeiterfamilie, Volksschule, 1912 - 1929 Flaschenmacher, 1929 - 1933 Angestellter des Fabrikarbeiterverbands, 1934 - 1944 selbständiger Milchhändler, seit Oktober 1944 Soldat, Mai 1945 in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Februar 1946 - September 1946 Teilnahme am ersten Volksrichterlehrgang Schwerin, Oktober 1946 - November 1948 Richter am Amtsgericht Demmin, November 1948 - März 1949 Oberrichter am Landgericht Schwerin, April 1949 - Juli 1952 Präsident des Landgerichts Greifswald (erster Volksrichter in leitender Position in MV), 1950 Teilnahme an den Waldheimer Prozessen, 1952 - 1963 Direktor des Bezirksgerichts Rostock. 1919 SPD, 1945 SPD/SED. Ausgezeichnet mit der Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold.

Quellen: Neue Justiz, 36. Jg. (1982), Nr. 11

Hermann Schuldt

(geb. n/v, gest. n/v)

KPD/SED-Funktionär, Bauer. Dezember 1920 Mitbegründer der KPD-Bezirksleitung Mecklenburg, Kleinbauer in Techentin (Kr. Ludwigslust), Parteiarbeit im Bereich "Landarbeit", 1927 Besuch der Sowjetunion mit einer Delegation des Reichsbauernbundes, 1929-1933 Sekretär der KPD-Bezirksorganisation Mecklenburg, seit 1930 KPD-Reichstagsabgeordneter, Mitglied der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg, Rückkehr nach Deutschland, ca. 1940 verhaftet und wegen "Hochverrats" verurteilt, bei Kriegsende Häftling im Zuchthaus Waldheim. Seit Mai 1945 Mitglied der KPD-Landesleitung Mecklenburg, im August 1945 an der Ausarbeitung des Bodenreformprogramms für Mecklenburg-Vorpommern beteiligt, seit Ende 1946 Landrat für den Kreis Ludwigslust.

Quellen: Geschichte (1986), Michael Manns

Albert Schulz

(geb. 1895, gest. 1974)

SPD-Politiker. Besuch der Volksschule, 1910 - 1914 Lehre als Maschinenbauer auf der Neptunwerft Rostock, Mitglied sozialistische "Freie Jugend", seit 1914 Deutscher Metallarbeiter-Verband, 1915 - 1918 Kriegsdienst, 1919 - 1926 Tätigkeit bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse Rostock, seit 1920 stellvertr. SPD-Vorsitzender in Rostock, 1921 - 1933 Mitglied des Landtags Mecklenburg-Schwerin, 1923 Besuch der Heimvolkshochschule Schloss Tinz, 1924 - 1933 Gauführer Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Mecklenburg-Lübeck, 1926 - 1933 Redakteur Mecklenburgische Volks-Zeitung, 1929 SPD-Vorsitzender Rostock, 1932 Mitglied des Reichstags, 1933 mehrfach inhaftiert, seit 1933 Inhaber eines Zigarrengeschäfts in Rostock, 1939 - 1940 Kriegsdienst, 1941 - Mai 1945 Tätigkeit bei der Segelfliegerhorstkommandantur Warnemünde. Seit Juli 1945 SPD-Vorsitzender in Rostock, seit August 1945 Beisitzer im SPD-Landesvorstand, Februar 1946 - Juli 1949 Oberbürgermeister von Rostock, seit Oktober 1946 Mitglied des Landtags, Februar 1947 Verhaftung durch sowjetischen NKWD und Verurteilung zu zehn Jahren Zwangsarbeit, Juli 1947 überraschende Freilassung und erneut als Oberbürgermeister eingesetzt, August/September 1949 Flucht über Berlin und Lübeck nach Hamburg, Oktober - Dezember 1949 Tätigkeit beim Landesarbeitsamt Hamburg, Januar 1950 - Dezember 1952 Sekretär der Hamburger Bundestagsabgeordneten, Januar 1953 - Dezember 1962 Leitender Bezirkssekretär und stvellvertr. SPD-Vorsitzender Schleswig-Holstein, Tätigkeit im NDR-Verwaltungsrat. 1913 SPD, 1945 - 1949 SPD/SED, seit 1949 SPD.

Quellen: Meik Woyke

Walter Schulz

(geb. 1900, gest. n/v)

SED-Politiker. Herkunft aus Arbeiterfamilie, 1946 FDGB, April 1946 - 1948 stellvertr. Leiter der Abteilung Personalpolitik und Staatliche Verwaltung beim SED-Landesvorstand, seit September 1947 Mitglied des SED-Landessekretariats, seit April 1949 Leiter der neugegründeten Abteilung Staatliche Verwaltung beim SED-Landesvorstand, Januar 1951 - 1952 als Nachfolger von Heinrich Hoffmann Generalstaatsanwalt bzw. Landesstaatsanwalt von Mecklenburg. 1916 SAJ, Parteizugehörigkeit vor 1933 und 1945 widersprüchlich: KPD/SPD, 1946 SED.

Quellen: Bartusel (1995); SBZ (1993)

Gerhard Siegert

(geb. 1918, gest. n/v)

Betriebsgruppenvorsitzender. Schiffsbauer, Januar - August 1946 vom NKWD in Bützow-Dreibergen inhaftiert, seit Oktober 1946 Mitarbeit in der der CDU-Betriebsgruppe der Neptun-Werft Rostock, später Vorsitzender der Betriebsgruppe, wegen politischer Auseinandersetzungem Entzug der Zulassung durch die Sowjetische Kontrollkommission, Januar 1950 Übersiedlung nach West-Berlin und später nach Hamburg. 1946 CDU.

Quellen: Buchstab (o. J.)

Michail Alexandrowitsch Skossyrew

(geb. 1906, gest. n/v)

SMA-Offizier. Hauptamtlicher Funktionär des Komsomol (Jugendorganisation der KPdSU) und der KPdSU, Gebietssekretär der KPdSU, 1943 - 1945 Chef der politischen Abteilung der achten Gardearmee, Generalleutnant, seit Juni 1945 stellvertr. Chef für Zivilangelegenheiten der SMAM, 1946 wegen angeblicher Verwicklung in Schwarzmarktgeschäfte von seinem Posten abgerufen. KPdSU.

Quellen: Foitzik (1999)

Gustav Sobottka

(geb. 1886, gest. 1953)

SED-Politiker. Herkunft aus ostpreußischer Bergarbeiterfamilie, Volksschule, 1901 - 1905 Bergarbeiter im Ruhrgebiet, 1905 - 1908 Militärdienst, 1908 - 1914 Bergmann, 1909 Verband der Bergarbeiter Deutschlands, 1911 - 1914 lokale Gewerkschafts- und Parteiarbeit, bis 1918 Kriegsdienst, 1919/1920 Betriebsratsvorsitzender, Delegierter des Dritten und Vierten Weltkongresses der Kommunistischen Internationale, 1921 - 1928 Leiter der Industriegruppe Bergbau in der Abteilung Gewerkschaften beim ZK der KPD, 1921 - 1932 Mitglied des preußischen Landtags, leitende Mitarbeit in mehreren Arbeiterorganisationen, 1933 Emigration ins Saargebiet, 1935 über Paris nach Moskau, dort besonders im Gewerkschaftsbereich tätig, ab 1943 Mitglied des "Nationalkomitees Freies Deutschland", 1944 Mitarbeit in der Arbeitskommission des ZK der KPD zur Gewerkschaftsfrage. Im Mai 1945 Rückkehr nach Deutschland mit der von ihm geleiteten Initiativgruppe der KPD bei der Zweiten Weißrussischen Front. Gemeinsam mit A. Kundermann und K. Bürger Bildung der provisorischen KPD-Landesleitung, Mitunterzeichner des Aufrufs der KPD vom 11. Juni 1945. Juni - November 1945 Vorsitzender der Landesleitung der mecklenburgischen KPD und Mitglied des provisorischen ZK der KPD, 1945 - 1947 Vizepräsident und 1947/1948 Präsident der Zentralverwaltung für Brennstoffindustrie, 1948/1949 Leiter der Hauptverwaltung Kohle bei der Deutschen Wirtschaftskommission, 1949 - 1951 Tätigkeit im Ministerium für Schwerindustrie, April 1951 Pensionierung. 1910 SPD, 1918 USPD, 1920 KPD, seit 1945 KPD/SED.

Quellen: Geschichte (1986)

Alfred Starosson

(geb. 1898, gest. 1957)

SED-Politiker, Minister. Herkunft aus Rostocker Journalistenfamilie, Ausbildung zum Schriftsetzer, seit 1913 Mitglied der SAJ Rostock, seit 1917 Kriegsdienst, 1924 - 1933 SPD-Vorstandsmitglied und Stadtverordneter in Rostock, vier Jahre Gausekretär des Reichsbanners Rostock, 1933 - 1945 unter Polizeiaufsicht, zweimal verhaftet, 1934 - 1945 Inhaber eines Tabakgeschäfts, im Zweiten Weltkrieg während des Frankreichfeldzugs Kriegsdienst, nach Entlassung Dienstverpflichtung in der Maschinenfabrik Meinke. 1945 erster SPD-Ortsvorsitzender in Rostock, 1946 SED-Kreisvorsitzender, Mitglied des SED-Landesvorstands und des Landtags, Dezember 1946 - November 1950 Minister für Handel und Versorgung, abgelöst von G. Ludwig, 1950 - 1956 Präsident der IHK Schwerin. 1916 SPD, seit 1945 SPD/SED.

Quellen: Grewolls (1995), FG LHAS

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