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Funktionseliten in Mecklenburg-Vorpommern von 1945 bis 1952

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Wilhelm Bonnen

(geb. 1925, gest. 1988)

SED-Funktionär. Seit Anfang 1949 Abteilungleiter Parteipropaganda der Kreisleitung Malchin, Besuch mehrerer Parteischulen, Juni 1950 - 1956 SED-Parteisekretär der Universität Rostock, danach 1. Sekretär der Universitätsparteileitung an der Universität Halle, dort 1961 überraschend unter dem Vorwurf der "Entstellung der Parteilinie in der Arbeit mit der Intelligenz" seiner Funktion enthoben. 1947 SED.

Quellen: Martin Handschuck

Waldemar Borde

(geb. 1912, gest. 1971)

FDJ-Funktionär. Oberrealschule, Ausbildung zum Schriftsetzer, seit 1933 mehrfach verhaftet, 1936 wegen illegaler SAP-Tätigkeit verhaftet, von Gestapo mißhandelt, 5 Monate Gefängnis, 1938-1940 Besitz einer Druckerei, seit 1940 Kriegsdienst, Flucht, US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Seit 1. Januar 1946 Leiter des Landesjugendausschusses, März 1946 Gründungsmitglied und bis Februar 1948 Landesvorsitzender der Freien Deutschen Jugend (FDJ), seit November 1946 Mitglied des Landtags, 1946-1949 Mitglied des Zentralrats der FDJ, ab September 1947 SED-Landessekretär, 1948-1952 Leiter des Deutschen Sportausschusses. Vor 1933 SAPD, seit 1945 KPD, SED.

Quellen: SBZ (1993); BHB (1995/96); Handbuch (o. J.)

Willi Bredel

(geb. 1901, gest. 1964)

Schriftsteller, SED-Politiker. Herkunft aus Hamburger Arbeiterfamilie, Ausbildung zum Dreher, 1916 Eintritt in die Sozialistische Arbeiterjugend, 1917 Mitglied der Spartakusgruppe, Teilnahme am kommunistischen Revolutionsversuch 1918 und am Hamburger Aufstand 1923, während der Weimarer Republik verschiedene Tätigkeiten, seit 1928 Redakteur der "Hamburger Volkszeitung", 1930 wegen angeblicher Vorbereitung von Hoch- und Landesverrat zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt, dort schriftstellerische Arbeiten (Maschinenfabrik N&K, 1930; Die Rosenhofstraße, 1931). 1933 Inhaftierung im KZ Hamburg-Fuhlsbüttel, 1934 entlassen und Emigration über die Tschechoslowakei in die Sowjetunion, dort Veröffentlichung des ersten international beachtete Romans "Die Prüfung" (KZ-Thematik), 1937/1938 Politkommissar des Thälmann-Bataillons im Spanischen Bürgerkrieg, nach Rückkehr in die Sowjetunion u. a. Agitator an der Stalingrader Front, Mitbegründer des "Nationalkomitees Freies Deutschland", Beginn der Trilogie "Verwandte und Bekannte" (1943 - 1953). Im Mai 1945 mit der Initiativgruppe Sobottka Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der KPD-Landesleitung bzw. des SED-Landesvorstands und des Landtags, Mitbegründer und Landesvorsitzender des Kulturbunds, 1947 - 1954 Chefredakteur der Zeitschrift "Heute und Morgen", Gründungsmitglied (1950), Vizepräsident und Präsident (1962) der Akademie der Künste der DDR, von 1954 bis zum Tod Mitglied des ZK der SED, 1959 - 1964 Behandlung der Nachkriegszeit in der Romantrilogie "Ein neues Kapitel", Mitglied der Leitung des Schriftstellerverbands und des PEN-Clubs. 1919 KPD, 1946 SED.

Quellen: Geschichte (1986); L. Bock: Willi Bredel. Leben und Werk. Berlin 1980

Karl Brincker

(geb. 1903, gest. 1969)

Leiter des Landesumsiedleramts. Mitglied Spartakusbund, 1933 Leiter der illegalen KPD-Parteiorganisation in Gadebusch, 28. Februar 1933 in Gadebusch verhaftet, vom Ersten Strafsenat des Oberlandesgerichts Hamburg zu vier Jahren Haft verurteilt, nach 1941 Kriegsdienst im Wehrmachtsstrafbataillon 999. Seit Mai 1945 Mitglied des Antifa-Kampfbunds Gadebusch, von der US-Militärregierung als Bürgermeister in Gadebusch eingesetzt, Herbst 1945 - September 1947 Leiter der Umsiedlerabteilung Mecklenburg-Vorpommern, wegen Korruptionsverdachts entlassen, danach als Berichterstatter für das ADN-Büro in Schwerin tätig. Vor 1933 KPD, seit 1945 KPD, SED.

Quellen: Mario Niemann; Michael Schwartz; Sozialismus (1999)

Robert Brinkmann

(geb. 1889, gest. n/v)

Abteilungsleiter Verwaltung. 1908 Eintritt in den Metallarbeiterverband, Vorsitzender des Gewerkschaftskartells Wismar, seit 1921 Mitglied des Landtags von Mecklenburg-Schwerin, Amtshauptmann in Wismar. 1945 Landrat in Wismar, 1947 Hauptabteilungsleiter für Arbeit und Sozialfürsorge, Januar 1948 - August 1949 Abteilungsleiter für Sozialfürsorge sowie seit August 1949 erneut Hauptabteilungsleiter für Arbeit und Sozialfürsorge im Sozialministerium, 1952 Leiter des Landesaltersheim Güstrow. Seit 1912 SPD, 1945 SPD/SED.

Quellen: SBZ (1993)

Wilhelm Bruhns

(geb. 1879, gest. n/v)

Hochschullehrer. Herkunft aus Akademikerfamilie, Juristisches Studium und Promotion, seit 1938 Oberlandesgerichtsrat am OLG Rostock, September 1945 Senatspräsident am OLG Schwerin, 1945 - 1947 Vorlesungstätigkeit für Zivilrecht an der Juristischen Fakultät der Universität Rostock, nach Kritik an der Bodenreform 1947 Entzug der Lehrerlaubnis durch die SMA. Parteilos.

Quellen: Rolf Bartusel; Thomas Ammer: Universität zwischen Demokratie und Diktatur. Ein Beitrag zur Nachkriegsgeschichte der Universität Rostock. Köln 1994

Kurt Bürger, eigentlich: Karl Ganz

(geb. 1894, gest. 1951)

SED-Politiker, Ministerpräsident. Herkunft aus badischer Arbeiterfamilie, Ausbildung zum Schlosser, seit 1912 politisch und gewerkschaftlich organisiert, Teilnahme an der Novemberrevolution 1918/1919 in München, Anfang 1919 Mitbegründer der bayerischen KPD, 1919 wegen seiner Aktivitäten während der Münchener Räterepublik Verurteilung zu vierjähriger Zuchthausstrafe, 1924 bis 1933 Tätigkeiten als Funktionär der KPD und des Rotfrontkämpferbunds sowie als Parteijournalist und im Apparat des ZK der KPD. Während dieser Zeit mehrere Haftstrafen, 1928 nach einem Hochverratsprozeß vor dem Reichsgericht Verurteilung zu einem Jahr Festungshaft, seit 1933 politische Untergrundarbeit und noch im gleichen Jahr Emigration in die Sowjetunion, hier Tätigkeiten als Funktionär im Apparat der Kommunistischen Internationale und der Roten Gewerkschaftsinternationalen, im Spanischen Bürgerkrieg Politkommissar des Etkar-André-Bataillons und Kommissar beim Stab der Internationalen Brigade. Aus gesundheitlichen Gründen 1938 Rückkehr nach Moskau, journalistische Arbeit, nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion 1941 als Politinstruktor unter deutschen Kriegsgefangenen tätig und Mitbegründer des "Nationalkomitees Freies Deutschland". Im Mai 1945 als Mitglied der Initiativgruppe Sobottka Rückkehr nach Deutschland, mit Gustav Sobottka und Aenne Kundermann Bildung der provisorischen KPD-Landesleitung, seit Dezember 1945 KPD-Landesvorsitzender, seit dem SED-Vereinigungsparteitag im April 1946 bis zu seinem Tod Mitglied des Parteivorstands bzw. des ZK der SED, seit Dezember 1946 Vorsitzender der SED-Landtagsfraktion, seit 1948 Mitglied des Deutschen Volksrats bzw. der Volkskammer der DDR, im Juli 1951 bis zu seinem Tod kurze Zeit Nachfolger von Wilhelm Höcker als Ministerpräsident. 1912 - 1919 SPD, 1919 - 1946 KPD, 1946 SED.

Quellen: Geschichte (1986); FG LHAS

Friedrich Burmeister

(geb. 1888, gest. 1968)

Minister. Herkunft aus Wittenberger Schlosserfamilie, Mittel- und Realschule, seit 1905 Ausbildung und Tätigkeit bei der Post, 1906 Mitglied des Deutschen Postverbands, 1920 - 1933 Vorsitzender des Landeskartells Mecklenburg-Schwerin des Deutschen Beamtenbunds. 1945 Mitglied des CDU-Landesvorstands Mecklenburg-Vorpommern, stellvertr. Leiter der Oberpostdirektion Schwerin, Dezember 1946 - 1949 Mitglied des Landtags, 1946 - Oktober 1949 Minister für Arbeit und Sozialwesen (Nachfolger: W. Pöhls), 1949 - 1958 Mitglied der Volkskammer, 1949 - 1963 Minister für Post und und Fernmeldewesen der DDR, 1952 Abgeordneter des Hauptvorstands der CDU und 1954 seines politischen Ausschusses, bzw. Präsidiums. 1922 - 1924 Republikanische Partei, 1924 - 30 DDP, seit 1945 CDU.

Quellen: FG LHAS

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