Karton-Sextant von Klaus Hüning

Satellitennavigation ist allgegenwärtig, allein in unserem Haushalt finden sich aktuell sieben Geräte, die spätestens nach wenigen Minuten die genaue geographische Position ermittelt haben. Für das Fahrtensegeln hat die GPS-Technik unglaubliche Veränderungen mit sich gebracht. Wer Blauwasser-Bücher aus den 1970er Jahren liest, wie Skipper dort mit dem Sextanten aufwendig die allenfalls ungefähre Position bestimmten, wird die Nützlichkeit der elektronischen Nachfolger nicht in Frage stellen. Wer aber heutzutage auf einer modernen Yacht mit GPS-gestütztem Kartenplotter samt gekoppeltem Autopilot über das Wasser steuert, wird sich manchmal etwas langweilen. Und dabei vielleicht auf den Gedanken kommen, was eigentlich passiert, wenn der GPS-Empfänger den Geist aufgibt. Oder die Stromversorgung des Schiffs. Oder irgend ein anderes ebenso empfindliches wie notwendiges Bauteil an Bord. Dann hat man vielleicht das Foto von Bobby Schenk mit dem Sextanten in der Hand vor Augen, wie er dem Leser aufmunternd von der Titelseite seines Buches „Astronavigation“ entgegenlächelt.

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